Oskar Schmerling wurde am 1. Juli 1863 in Tiflis, in der Familie der Militärbeamten, geboren. Er ging bis zur 6. Klasse auf die Realschule. Noch während seiner Schulzeit gründete er eine eigene Zeitschrift “Kogho” (Mücke), deren 3 Ausgaben in den Jahren 1880-1881 erschienen. Nach seinem Abschluss der Realschule im Jahre 1884 studierte Schmerling als freier Hörer an der Petersburger Akademie der Künste in der Klasse von Willewalde. Nach einem Jahr setzte er seine Studien in München unter der Leitung des bekannten Schlachtenmalers Professor Franz Rubo fort. Schmerling hielt sich 2 jahrelang in München auf und kehrte dann wieder nach St. Petersburg zurück, wo ihm zu seinem Abschluss die silberne Medaille verliehen wurde.

1893 kehrte Schmerling nach Tiflis zurück, siedelte sich in der Zubalaschwili Strasse an und began am kulturellen Leben der Stadt mitzuwirken. 1901 erschien die Zeitung “Tsnobis Purtseli” (Nachrichtenblatt), herausgegeben von Valerian Gunia. Gleich in der zweiten Nummer druckte die Zeitung die Karikaturen Oskar Schmerlings.

Er wirkte in den Zeitschriften wie: “Eshmakis Matrakhi”, “Schurduli”, “Bziki”, “Eshmakis Makhe”, “Soplis Aliakoti” und anderen damals zahlreich erscheinenden humoristischen Magazinen und Zeitungen mit, darunter auch in armenisch- und azerbaijanischsprachigen Ausgaben. Er ist Autor der Ilustrationen der ersten Ausgabe von Iakob Gogebaschwilis “Mutter Sprache”.

1898 eröffnete Schmerling eine Malschule in Tiflis. 1902 gründete er eine Schule der Malerei, Bildhauerei und Kirchenbaukunst an der Gesellschaft zur Unterstützung der Künste. Er war der erste und einzige Leiter und gleichzeitig Lehrer dieser Schule. Unter der Lehrern waren auch andere bekannte Künstler damaliger Zeit, wie der Bildhauer Iakob Nikoladze und der Maler Josef Rotter. Auf der Grundlage dieser Schule wurde 1922 die Akademie der Künste gegründet, an der Oskar Schmerling als Professor tätig war.

Ab 1892 beteiligte sich Schmerling an zahlreichen Ausstellungen in Tiflis. 1929 fand seine erste Einzelausstellung statt. Zwei weitere Einzelausstellungen fanden 1964 und 2000 im Kunstmuseum statt.

1933 wurden 40 Jahre seiner künstlerischen Tätigkeit gefeiert. Georgische Schriftsteller wie Schalwa Dadiani, Sandro Schanschiaschwili und Ioseb Grischaschwili lobten sein Werk und nannten ihn den Pionier georgischer Karikatur. 40 Jahre lang diente er der georgischen Journalistik.

Oskar Schmerling ist 1938 gestorben.

Seine Werke sind im Staatlichen Kunstmuseum, im Staatlichen Historisch-Ethnographischen Museum und in Privatsammlungen aufbewahrt. Quelle: Elektronisches Verzeichnis georgischer und ausländischer Künstler.